Der Ablauf einer Seebestattung
Eine Seebestattung wird stets durch ein Bestattungsunternehmen bei Ihnen vor Ort in Auftrag gegeben. Der Bestatter kümmert sich zunächst um die Versorgung des Verstorbenen, betreut die Angehörigen, organisiert auf Wunsch eine Abschiednahme oder Trauerfeier und veranlasst die Einäscherung im Krematorium.
Die Urne wird im Krematorium aufbewahrt, bis die DSBG sie zur Seebestattung anfordert.
Nach Eingang der Aschekapsel wird mit den Angehörigen des Verstorbenen oder mit dem Bestattungsinstitut ein passender Termin für die Beisetzung vereinbart. Dabei werden die Wünsche der Angehörigen berücksichtigt. Bis zum Abschluss aller organisatorischen Vorbereitungen bleibt die Asche des Verstorbenen in der Obhut der DSBG.
Die Vorbereitungen zur Seebestattung sind uns sehr wichtig. Wir planen zusammen mit den Angehörigen den Termin, sorgen für den passenden Blumenschmuck der Urne und arrangieren alles nach Ihren Vorstellungen.
Auf Wunsch sorgen wir auch für eine passende Unterkunft oder suchen ein passendes Restaurant oder Café, in dem eine kleine Feier vor oder nach der Beisetzung stattfinden kann.
Erst wenn all diese Dinge sorgfältig vorbereitet sind, betten wir die Asche des Verstorbenen in die Seeurne um und bringen sie an Bord unseres Schiffes.
Selbstverständlich sind auch Doppelbeisetzungen möglich, auf Wunsch auch in einer speziellen Seeurne. Wir beraten Sie gern.
VORSORGE
Grundsätzlich gibt es bei einer Seebestattung eine große Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten, was den Ort, den Ablauf und die Art der Beisetzung betrifft. Diese Entscheidungen müssen in den meisten Fällen von den Angehörigen des Verstorbenen getroffen werden.
Wurde vom Verstorbenen jedoch eine Vorsorge bei der DSBG abgeschlossen, so ist schon von vornherein festgelegt, wie die Beisetzung durchgeführt werden soll.
Sie als Vorsorgenehmer können zu Lebzeiten entscheiden, von welchem Ort aus die Beisetzung erfolgt, welche Seeurne es sein soll, ob die Beisetzung mit oder ohne Begleitung durchgeführt wird.
BEGLEITETE SEEBESTATTUNGEN
Bei einer Seebestattung mit Begleitung steht den Angehörigen des Verstorbenen das gesamte Schiff für die Zeit der Beisetzungsfahrt alleine zur Verfügung.
Die Urne wird bereits vor Eintreffen der Familie und Freunde an Bord gebracht, eventuell mit Blumenschmuck versehen und im Salon des Schiffes aufgebahrt. Auf Wunsch können hier auch persönliche Bilder und andere Gegenstände um die Urne herum aufgestellt werden. Die Flagge wird auf Halbmast gesetzt.
Die Angehörigen werden vom Kapitän an Bord begrüßt und erhalten einen genauen Überblick über den Ablauf der Fahrt.
Getränke sind an Bord vorhanden, Speisen können vorab bei der DSBG bestellt werden.
Dann legt das Schiff ab und nimmt Kurs auf die Beisetzungsposition.
Die mitfahrenden Personen können sich frei an Bord bewegen.
An der Beisetzungsposition angekommen stoppt das Schiff, die Schiffsglocke erklingt und der Kapitän trägt die Urne zum Heck des Schiffes, wo sie an der Reling aufgestellt wird. Die Angehörigen und Freunde versammeln sich am Achterdeck und der Kapitän hält eine Rede nach Seemannsbrauch.
Danach wird der Verstorbene verabschiedet und die Urne wird an einem Tampen ins Wasser gelassen.
Der Kapitän lässt die Schiffsmotoren an und dreht eine letzte Runde um das Bestattungsfeld. In dieser Zeit können die Trauergäste dem Meer einzelne Blumen, Blütenblätter oder auch Steine mit einem letzten Gruß übergeben. Es dürfen nur natürliche Materialien verwendet werden. Blumengestecke mit Metalldrähten, Stofftiere oder Kunststoffe sind aus Umweltschutzgründen nicht zugelassen. Beim letzten passieren der Position wird die Flagge gedippt und dann auf Vollmast gezogen. Die Schiffshupe ertönt dreimal lang – dies ist das Signal „Gute Reise“.
Danach dreht das Schiff ab und nimmt wieder Kurs auf den Hafen.
Gerne reserviert die DSBG für Sie im Anschluss an die Beisetzung einen Tisch in einem nahe gelegenen Restaurant, so dass Sie diesen bewegenden Tag gemeinsam beenden können.
STILLE SEEBESTATTUNGEN
Eine stille Seebestattung findet grundsätzlich ohne Begleitung und ohne festen Termin statt.
Der Kapitän übergibt die Urne dem Meer. In der Regel werden mehrere Seeurnen pro Fahrt beigesetzt.
Die Beisetzung auf hoher See oder in weit entfernten Gebieten ist oft als stille Seebestattung leichter zu realisieren.
Obwohl eine Seebestattung als stille Beisetzung für die Angehörigen unkomplizierter und wesentlich kostengünstiger ist, möchten wir Ihnen raten, die Urne auf ihrem letzten Weg zu begleiten. In unserer jahrzehntelangen Erfahrung haben wir festgestellt, dass dies ein wichtiger Schritt in der Trauerarbeit der Angehörigen ist.
ABSCHLUSS DER SEEBESTATTUNG
Im Anschluss an die Seebestattung erhalten Sie von Ihrem Bestattungsunternehmen einen Auszug aus dem Schiffstagebuch und eine Seekarte mit der genauen Beisetzungsposition.
GEDENKEN
Nach der Seebeisetzung kann den Angehörigen ein Bezugspunkt fehlen.
Deshalb haben viele unserer Beisetzungspositionen einen klaren Bezugspunkt an Land oder ein Seezeichen zur Orientierung.
Für Beisetzungen im Kieler Tief in der Kieler Förde ist das zum Beispiel der Kieler Leuchtturm, für Seebestattungen in Sassnitz auf Rügen das Leuchtfeuer Kollicker Ort.
Zusätzlich veranstaltet die DSBG für einige Beisetzungspositionen jährliche Gedenkfahrten, zu denen alle Hinterbliebenen eingeladen werden.
Darüber hinaus bieten wir auch jederzeit individuelle Erinnerungsfahrten an, bei denen nur Sie und Ihre Familie an Bord eines unserer Schiffe sind.
Die MS Mira im Hafen von Strande
Die Urne ist bei Ankunft der Angehörigen bereits an Bord aufgebahrt
Das Schiff nimm Kurs aufs offene Meer
Der Kapitän hält eine Ansprache nach seemännischem Brauch
Die Seeurne wird an einem Tampen zu Wasser gelassen
Die Angehörigen schmücken die See mit Blütenblättern
Spätestens auf der Rückfahrt wird ein Snack oder Kuchen gern angenommen.